Das erste Hormon-Implantat zur Schwangerschaftsverhütung
Implanon ist eine der sichersten Methoden der Empfängnisverhütung. Dieser hohe Schutz besteht bereits vom ersten Tag nach der Einlage unter die Haut des Oberarmes, wenn das Implantat zum richtigen Zeitpunkt eingelegt wurde und hält bis zu drei Jahren an. Der verwendete Kunststoff (Ethylenvinylacetat) enthält kein Silikon und wird seit langem in der Implantations-Medizin eingesetzt.
Implanon bewirkt, dass die Gebärmutterschleimhaut sich schwächer aufbaut. Insgesamt ist insbesondere in den ersten Anwendungsmonaten, mit unregelmäßigen Blutungen zu rechnen. Mit fortlaufender Anwendungsdauer werden die Blutungen aber insgesamt schwächer und kürzer. Fast die Hälfte der Frauen, die Implanon verwenden, haben entweder keine oder nur selten eine schwache Blutung an 1 oder 2 Tagen. Bei einigen Frauen bleibt die Menstruationsblutung sogar ganz aus.
Einige Frauen können aber auch mit stärkeren und/oder verlängerten Blutungen auf die hormunelle Umstellung reagieren. In vielen Fällen regulieren sich solche Blutungsstörungen von alleine nach einigen Wochen. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte sich die Patientin mit dem Arzt in Verbindung setzen.
Etonogestrel ist in Implanon sehr niedrig dosiert. Die täglich freigesetzten Hormon-Mengen sind wesentlich niedriger als bei Einnahme der Pille. Zudem wird mit Implanon die erste Leber-Passage umgangen. Unerwünschte Begleiterscheinungen sind daher selten und nehmen nach den ersten Anwendungsmonaten meistens ab. Wie bei allen anderen hormonalen Kontrazeptiva kann es neben der Veränderungen der Monatsblutung auch zu Begleiterscheinungen wie u.a. Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Akne und Spannungsgefühl in der Brust sowie zu Haarausfall, Stimmungsschwankungen oder Libidoveränderungen (sexuelles Verlangen) kommen. Zur Frage der möglichen Begleiterscheinungen sollte auch die der Packung beiliegende Gebrauchsinformation gelesen werden.
Wie vor der Verordnung anderer Kontrazeptiva wird eine allgemeine Untersuchung durchgeführt um sicherzustellen, dass eine hormunelle Kontrazeption für die Patientin geeignet ist. Für die Einlage wurde ein spezieller Applikator entwickelt, mit dem das Einsetzen nur ca. eine Minute dauert. Der Vorgang entspricht ungefähr dem einer Blutentnahme. Um eventuellen Schmerzen bei der Einlage vorzubeugen, erhält die Patientin ein Lokalanästhetikum unter die Haut des Oberarmes. Anschließend wird ein Druckverband angelegt um zu verhindern, dass es zu einer Schwellung kommt. Dieser Verband muss am Tag der Einlage trocken und sauber gehalten werden. Nach 24 Stunden kann er abgenommen werden, wenn die betäubende Wirkung abnimmt. Sollte sich die Betäubung nicht legen, wenden Sie sich bitte an Ihren Gynäkologen.
Bei der Einlage erhält die Patientin eine Karte auf der das Datum eingetragen ist an welchem das Implantat spätestens entfernt werden muss. Diese Karte muss sorgfältig aufbewahrt werden, um das Datum für die Entfernung nicht zu vergessen.
Um eine Schwangerschaft zum Termin der Einlage sicher auszuschließen, sollte Implanon abhängig von der bisherigen Verhütungsmethode an folgenden Tagen eingelegt werden:
Bisher keine hormonelle Verhütung: Einlage am Tag 1-5 der Menstruation
Bisher Einnahme der Pille: Einlage am Tag 1-5 des tablettenfreien Intervalls
Bisher Einnahme der Minipille: Einlage ist an jedem Tag möglich
Nach einem Abort im 1.Schwangerschaftsdrittel: Einlage sofort nach Abort möglich
Nach der Geburt: Einlage 3-4 Wochen nach der Geburt
Wie bei allen Kontrazeptions-Methoden sollte die Patientin im 1., 3. und 6. Monat und dann alle sechs Monate zur Kontroll-Untersuchung erscheinen. Die Termine der Kontroll-Untersuchungen tragen Sie bitte in die Implanon-Karte ein.
Die Entfernung von Implanon muss spätestens nach drei Jahren erfolgen, ist aber jederzeit möglich und dauert ca. drei Minuten. Mit Hilfe eines Lokalanästhetikums wird der Hautbereich betäubt. Es wird ein kleiner Schnitt vorgenommen und das Stäbchen entfernt.
Nach der Herausnahme wird ein Druckverband angelegt, um zu verhindern, dass der Arm anschwillt. Es ist möglich, dass nach der Entfernung eine kleine Narbe zurückbleibt.